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Allegorie des Frühlings 2

Öl auf Leinwand, 60x73 cm, unten rechts signiert
Seit 2009 im Besitz des Kunstmuseums Luzern

Zu diesem Bild kann nur wiederholt werden, was schon bei "Allegorie des Frühlings 1" geschrieben steht:

"Immer und immer wieder aber malte er den Frühling, den überbordenden nicht, sondern den herben Vorfrühling. Todkrank schon malte er sehnsüchtig einen jauchzenden Bergfrühling..." schreibt Julia Basler-Kopp, die Witwe des Malers. Wir haben leider bisher nicht eben viele dieser Frühlingsbilder gefunden, doch könnte das nebenstehende sehr wohl zu dieser Reihe gehören, falls es sich nicht, wie so oft bei Basler, um die Illustration eines Märchens handelt. Ein Gemälde unter dem Titel "Frühling" war jedenfalls an den Ausstellungen von 1931 und 1938 zu sehen, bei welchem es sich von der Grösse, dem Detailreichtum und der recht zuversichtlichen Preisvorstellung her gesehen durchaus um das nebenstehende gehandelt haben könnte.

Das Bild ist inhaltlich jenem unter dem Titel "Allegorie des Frühlings 1" sehr ähnlich, die Mädchengestalt mit dem rötlichen Haar, hier auf einem Reh reitend, die Putten. Das Grün, das auf dem ersten Bild als Farbe des Kleides den sonst alles beherrschenden rotorangen Grundton durchbricht, scheint hier in der Farbe des Schleiers, oder was immer das Mädchen in den Händen hält, wieder auf. Sogar die Rahmen der beiden Frühlingsbilder sind identisch und man darf davon ausgehen, dass es sich bei beiden um die normalerweise von Basler selber ausgewählte Originalrahmung handelt. Basler hat hier offenbar das gleiche Thema ein zweites Mal dargestellt, vielleicht um jemandem zu Diensten zu sein, der das erste Bild hätte haben wollen, aber nicht mehr bekommen konnte, und dafür das zweite erhielt, wobei wir nicht wissen welches denn das erste und welches das zweite war.

Basler hat für die Illustration eines Kinderbuches von E. Fischer im Jahre 1925/26 für den Sauerländerverlag unter anderem eine Zeichnung für das Kinderspiel "Ostern im Walde" eine Zeichnung angefertigt. Das Spiel erzählt von der Frühlingsfrau, die, zwei Rehe an ihrer Seite, in weissem Kleide und grünen Schuhen naht, und nach allen Seiten Blumen ausstreut und Schmetterlinge fliegen lässt. Es wäre denkbar, dass er die Idee dieses Frühlingsmädchens hier wieder aufgenommen hat und dieses in - wenn auch anderen als im Spiel beschriebenen - Farben seine Blumen und Schmetterlinge auswerfen lässt. Sollte diese Vermutung zutreffen, dann könnte das Bild auf 1926 oder etwas später datiert werden.

Das Bild stammt aus einer Sammlung in Winterthur. Es kam per Nachlass im Februar 2008 zu einem Kunsthändler in Mollis, und über diesen in die November-Auktion 2009 der Galerie Fischer in Luzern, wo es durch das Kunstmuseum Luzern erworben wurde.