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Allegorie des Frühlings 1

Öl auf Leinwand, 80x56 cm, oben links signiert
Verbleib unbekannt

Vergleiche zu diesem Bild auch "Allegorie des Frühlings 2"!

"Immer und immer wieder aber malte er den Frühling, den überbordenden nicht, sondern den herben Vorfrühling. Todkrank schon malte er sehnsüchtig einen jauchzenden Bergfrühling..." schreibt Julia Basler-Kopp, die Witwe des Malers. Wir haben leider bisher nicht eben viele dieser Frühlingsbilder gefunden, doch könnte das nebenstehende sehr wohl zu dieser Reihe gehören, falls es sich nicht, wie so oft bei Basler, um die Illustration eines Märchens handelt. Ein Gemälde unter dem Titel "Frühling" war jedenfalls an den Ausstellungen von 1931 und 1938 zu sehen, bei welchem es sich von der Grösse, dem Detailreichtum und der recht zuversichtlichen Preisvorstellung her gesehen durchaus um das nebenstehende gehandelt haben könnte.

Basler bekam, vermutlich Ende der Zwanziger-/anfangs der Dreissigerjahre, von der Redaktion des "Kunstwart" ein Gedicht "Königsgaben" einer jungen Westfälin zur  Illustrierung. Die Sache freute und reizte ihn offenbar, die Dichterin war jedenfalls nachher von der Zeichnung so sehr beglückt, dass sie den schönsten Dankesbrief nach Luzern schrieb. Die junge Frau, Ingeburg Isolde Brüggemann, die später einen gewissen Bekanntheitsgrad als Autorin und Bearbeiterin von Märchen und Märchenbüchern erlangte, war später in jedem Herbst, manchmal auch über Weihnachten oder über Neujahr Gast Basler–Kopps und seiner Frau. Das Gedicht und die zugehörige Zeichnung sind leider verschollen. Das Bild "Frühling" gelangte durch Schenkung zuerst zu ihr nach Erlangen und nach ihrem Tod durch Erbschaft in den Besitz eines Neffen in Köln. Dieser bot es aus Platzgründen an der Auktion vom 24. Juni 2006 des Hauses von Zengen in Bonn zum Kauf an, wo es durch einen uns leider nicht bekannten Käufer erworben wurde.

Basler hat für die Illustration eines Kinderbuches von E. Fischer im Jahre 1925/26 für den Sauerländerverlag unter anderem eine Zeichnung für das Kinderspiel "Ostern im Walde" eine Zeichnung angefertigt. Das Spiel erzählt von der Frühlingsfrau, die, zwei Rehe an ihrer Seite, in weissem Kleide und grünen Schuhen naht, und nach allen Seiten Blumen ausstreut und Schmetterlinge fliegen lässt. Es wäre denkbar, dass er die Idee dieses Frühlingsmädchens hier wieder aufgenommen hat und dieses in - wenn auch anderen als im Spiel beschriebenen - Farben seine Blumen und Schmetterlinge auswerfen lässt. Sollte diese Vermutung zutreffen, dann könnte das Bild auf 1926 oder etwas später datiert werden.