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Der blinde Geigenspieler 2

Kreide auf Papier, 40.5x30 cm, signiert unten links, mit Farbstift: "Basler-Kopp"
Seit 2006 im Besitz des Kunstmuseums Luzern

Der Titel dieses Bildes stammt ebenso wenig von Basler selber wie jener des gleichnamigen Bildes mit der Zusatznummer 1. Bei beiden handelt es sich um Kreidegemälde mit den nahezu gleichen Figuren, lediglich in eine jeweils unterschiedliche Umgebung hineingestellt. Trotz des in beiden Bildern enthaltenen, auffälligen und mit grösster Wahrscheinlichkeit für den mythologischen Hintergrund entscheidenden Details des scheinbar in der Luft in einem Lichtschein schwebenden Säuglings ist es uns noch nicht gelungen, die literarische Quelle für das Motiv zu identifizieren.

Basler bekam, vermutlich Ende der Zwanziger-/anfangs der Dreissigerjahre, von der Redaktion des "Kunstwart" ein Gedicht "Königsgaben" einer jungen Westfälin zur  Illustrierung. Die Sache freute und reizte ihn offenbar, die Dichterin war jedenfalls nachher von der Zeichnung so sehr beglückt, dass sie den schönsten Dankesbrief nach Luzern schrieb. Die junge Frau, Ingeburg Isolde Brüggemann, die später einen gewissen Bekanntheitsgrad als Autorin und Bearbeiterin von Märchen und Märchenbüchern erlangte, war später in jedem Herbst, manchmal auch über Weihnachten oder über Neujahr Gast Basler–Kopps und seiner Frau. Das Gedicht und die zugehörige Zeichnung sind leider verschollen. Das Bild "Der blinde Geigenspieler" gelangte durch Schenkung zuerst zu ihr nach Erlangen und nach ihrem Tod 1988 durch Erbschaft in den Besitz eines Neffen in Köln. Dieser bot es aus Platzgründen im August 2006 dem Kunstmuseum Luzern zum Kauf an.